Deine Arbeitszeit als Lehrer: ein Eisberg.
Immer wieder wird man in Gesprächen mit Anderen - Nicht-Lehrern - mit Vorurteilen konfrontiert. Vor allem die viele Freizeit, die schon ab mittags beginnen würde, und die vielen Ferien seien nicht zu unterschätzende Vorteile unseres Berufsstandes. Wir Lehrer wissen es - mal wieder - besser: Unsere Aufgaben sind vielfältig - sind mehr als nur Unterrichten - reichen von A für Aufsicht bis zu Z fürs Zensieren. Und - wie ein Bericht der Arbeitsgruppe QuAgiS (Arbeitsgruppe für "Qualität, Arbeit und Gesundheit in Schulen") von 2007 zeigt, nehmen diese vielen Aufgaben zusammen mehr Zeit in Anspruch, als das reine Unterrichten vor der Klasse. So sind Vollzeit-Lehrer aller Schulformen laut der Ergebnisse der Zeiterfassung im Wochendurchschnitt 25,6 Stunden mit Unterrichten und 1,3 Stunden Vertretungsunterricht beschäftigt, wohingegen 35,4 Stunden für andere schulische Aufgaben aufgewendet werden. Als besonders zeitintensiv erweist sich die Vor- und Nachbereitung, die fast 22 Stunden in Anspruch nehmen. Viele Aufgaben, und dazu zählt vor allem auch die Vor- und Nachbereitung von Unterricht, sind Aufgaben, die für die Schüler und die Gesellschaft nicht sichtbar stattfinden. So verbringen Vollzeitlehrer laut der Umfrageergebnisse an durchschnittlichen Unterrichtstagen 6,4 Stunden, an Samstagen und Sonntagen jeweils 0,1 Stunden in der Schule. Dagegen fallen 3,6 Stunden an Unterrichtstagen, 3,1 Stunden an Samstagen und 3,5 Stunden an Sonntagen für Arbeiten für die Schule, zu Hause oder anderswo ins Gewicht. Das bedeutet, dass Vollzeitlehrer in einer Durchschnittswoche 32,2 Stunden in der Schule arbeiten und 24,6 Stunden zu Hause oder anderswo. Folgende Schlussfolgerungen können gezogen werden:
Von den 62,2 Stunden, die ein Vollzeit-Lehrer arbeitet, betreffen nur 26,9 Stunden den eigentlichen Unterricht - sind also für Schüler und Gesellschaft direkt sichtbar. Andere Aufgaben, wie zum Beispiel Elternarbeit oder organisatorische Aufgaben finden in der unterrichtsfreien Zeit statt und sind nur teilweise oder kaum sichtbar.
Nur 32,2 Stunden Arbeit finden bei einem Vollzeitlehrer in der Schule statt, 24,6 Stunden im häuslichen, nicht sichtbaren Bereich.
Man kann die Arbeitszeit eines Lehrers mit einem Eisberg vergleichen:
Nur ein Teil des Eises befindet sich über der Wasseroberfläche: sichtbar für alle. Ein großer Teil des Eisberges lässt sich nur erahnen - Aufgaben, von denen man weiß, dass sie ein Lehrer zu bewältigen hat, wie das Korrigieren von Arbeiten, deren Ausmaße aber nur geschätzt werden können, weil sie vor allem in den heimischen Lehrerbüros am Wochenende und nach Schulschluss angegangen werden. Unterrichtsfreie Zeit ist also nicht gleich Freizeit!
Finde heraus, wofür du die meiste Zeit in deiner unterrichtsfreien Zeit aufwendest, indem du den unten verlinkten Fragebogen ausfüllst und entdecke die Stellschrauben für einen organisierteren und ressourcenorientierteren Lehreralltag. Wenn du magst, kannst du auch über mehrere Tage hinweg deine Aufgaben als Lehrer schriftlich oder mithilfe einer App dokumentieren.
Für weitere Erklärungen und mehr Input hör gerne in meine Podcastfolge rein, die unten verlinkt ist oder abonniere meinen Podcast.
#nachgefragt:
Schreibe gerne die Aufgabenbereiche, in denen du das größte Entwicklungspotenzial siehst, in die Kommentarspalte unter diesen Blog-Artikel.
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1. Modul: Wie du Ordnung schaffst und hältst
2. Modul: Wie du Unterricht papierlos planst und weiterentwickelst
3. Modul: Wie du dein Lehrerbüro optimierst
4. Modul: Wie Routinen deinen Lehreralltag optimieren
Du möchtest einen genaueren Blick in die Ergebnisse der Arbeitsgruppe QuAGiS werfen, dann kannst du dir hier das 140seitige Dokument ansehen.
*Hiermit weise ich aus wettbewerbsrechtlichen Gründen darauf hin, dass die auf dieser Seite enthaltenden Produktempfehlung auf meinen persönlichen Erfahrungen und meiner subjektiven Sichtweise gründen. So gibt es mit Sicherheit vergleichbare Produkte und andere Anbieter.
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Luisa (Mittwoch, 31 Mai 2017 16:55)
Hallo!
Ich habe dein System bereits übernommen und bin dabei alles einzuscannen. Kommen denn die zwei weiteren Module auch bald online? Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht.
Und DANKE, dass du deine Erfahrung hier teilst :)
LG
Jenny (Mittwoch, 31 Mai 2017 17:44)
Hallo Luisa,
schön zu lesen, dass du meine Anregungen schon so fleißig umsetzt :-) Ich weiß, wieviel Arbeit das Einscannen macht, aber bleibt dran: Du wirst davon profitieren! :-)
Die beiden anderen Module kommen Mitte Juni online, nachdem die Fortbildungen zu diesem Modulen stattgefunden haben. Am Samstag wird es aber einen neuen Blogartikel bzw. eine neue Podcast-Folge unter "#nachgedacht" geben...Wenn du neugierig bist, dann hör einfach mal rein. :-)
Falls du Fragen hast oder Hilfe bei der Umsetzung der Module brauchst, kannst du mich gerne kontaktieren.
Viele Grüße, Jenny